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17.01.2011

Amateur Funk


Norddeichradio 1924-1930



click zum lesen 1923

Am 29. Oktober 1923 wurde der "Unterhaltungsrundfunk" in Deutschland eingeführt. Oben die Verfügung.

Am 8. März 1924 wurde zunächst auf Grundlage des Artikels 48 der damaligen Reichsverfassung eine "Verordnung zum Schutze des Funkverkehrs" erlassen. Sie begrenzte den Begriff "Funkanlagen" genauer. Danach konnten Privatpersonen eine "Genehmigung zur Errichtung und zum Betrieb einer Funkempfangsanlage zum Privatgebrauch" erhalten. Sie mußten dazu Mitglied in einem der Funkvereine sein:


1925

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Audion Versuchserlaubnis Braunschweig 1924

Ab 1. Juli 1925 erhielt nach einem Beschluß des Deutschen Radio-Klubs jedes Mitglied die Zeitschrift "Der Radio-Amateur": "Der Radio-Amateur erscheint vom 1. Juli ab wöchentlich einmal und enthält alle Programme der Deutschen Rundfunksender, so dass Sie nicht mehr nötig haben, sich eine andere Zeitung zu halten."

Aus den Mitteilungen des Deutschen Funk-Kartells, 2. Jahrgang, Nr. 3, Hamburg, den 15. März 1925, geht die Organisation der Verbände hervor. Das Deutsche Funk-Kartell ist der Zusammenschluß der Deutschen Vereine von Funkfreunden.

Von der Deutschen Reichs-Post anerkannte unmittelbare Mitglieder des Kartells:

Deutscher Radio-Klub e.V., Berlin,
Funkverband Niederdeutschland e.V., Hamburg,
Mitteldeutscher Radioverband e.V., Leipzig,
Oberdeutscher Funkverband e.V., Stuttgart,
Ostdeutscher Radio-Klub e.V.,Königsberg,
Pommerscher Radio-Klub e.V., Stettin,
Süddeutscher Radio-Klub e.V., München,
Südwestdeutscher Radio-Klub e.V. Frankfurt a. M.,
Verein der Funkfreunde Schlesiens e.V., Breslau,
Westdeutscher Funkverband e.V., Münster i. W.,

Eine Meldung aus dem Mitteilungsblatt belegt, dass zu dem Zeitpunkt schon illegale "Amateurfunkstationen" auf den Bändern aktiv waren:

Amateurfunk seit 1909


Die Wiege des Amateurfunks lag in den USA und Kanada. Hier begannen bereits 1909 Techniker und Telegraphisten mit eigenen Funk-Experimenten. Im November 1909 wurden die ersten vorläufigen Gebehmigungen durch die Navy der USA erteilt und einen Monat später gab es die ersten Genehmigungen in Großbritannien und Australien. In Conneticut wurde 1910 der "Radio-Club of Hartford" gegründet, der auch die ersten Amateurfunksendelinien mit Relaisbetrieb einrichtete. Seit dem 13.11.1912 gab es in den USA offiziell Amateurfunksendelizenzen und bereits Ende 1913 erschienen ein Radio-Amateur- Callbook mit 1.200 Rufzeichen.

Am 6.4.1914 wurde die "American Radio Relay League" (ARRL) als Zusammenschluß der entstandenen vielen kleinen Funkverbände gegründet. Präsident wurde Hiram Percy Maxim, der Gründer des Radio Club of Hartford. Er leitete die ARRL, die heute mit rund 230.000 Mitgliedern der größte Amateurfunkverband der Welt ist, bis zu seinem Tode im Jahre 1936. Bei Kriegseintritt der USA im Jahre 1917 hatte die ARRL bereits 4.000 Mitglieder. Viele wurden im 1. Weltkrieg als Funkspezialisten eingesetzt.

1919 teilten die Behörden der USA den Funkamateuren die Wellen 150m bis 200m als eigenes, exklusives Band zu. Galt dieser Frequenzbereich doch als unbrauchbar für den Weitverkehr. Aber die Funkamateure experimentierten und verabredeten Versuche. Am 27.11.1923 war dann der denkwürdige Tag, an dem die erste Transatlantik-Zweiweg- Verbindung auf 110m Wellenlänge mit Röhrengeräten zwischen Hartford (USA) und Nizza (Frankreich) gelang. Dieser Erfolg sprach sich trotz der noch langwierigen Kommunikationswege schnell herum. Bis Ende Januar 1924 war schon drei Franzosen, zwei Holländern sowie acht Briten der Funkkontakt mit USA oder Kanada gelungen. Die größte Entfernung erreichte 1924 der 16-jährige Schüler C. Goyder im Kontakt mit Frank Bell in Neuseeland.

In den Folgemonaten kamen sehr viele Verbindungen auf Wellen unter 150m zustande, u.a. auch von den in Deutschland seit 1920 ohne Genehmigung tätigen Funkamateuren Richard Dargatz und Werner Slawyk. Die Kurzwelle als Weitverbindungsmöglichkeit war von den Funkamateuren entdeckt. In Rußland wurde nach der Oktoberrevolution 1917 die Radiorundsprüche "an alle" populär und 1924 wurden dort auch private Funkstationen genehmigt.Weltweit beschäftigten sich inzwischen viele privat mit Funksendern. Sogar wissenschaftliche Expeditionen suchten den Kontakt mit Funkamateuren. Der Polarforscher Byrd z.B. unterhielt bei seinen Nordpolarexpeditionen selbst Funkverbindungen mit Amateuren in aller Welt.

Funkpionier Werner Slawyk


Die Ansätze zur Entwicklung des Amateurfunks zeigten sich in Deutschland deutlcih später als in den USA, Großbritannien oder Frankreich. Es galt damals das "Gesetz über das Telegrafenwesen des Deutschen Reiches" vom 6.4.1892. In Berlin gab es im Jahre 1919 einen unbekümmerten Mann namens Richard Dargatz, der baute sich eine Empfangsstation, ersucht beim Kaiserlichen Telegrafenbauamt um eine Genehmigung und bekam prompt eine schroffe Abfuhr. Zu ihm kam 1920 sein Schulfreund Werner Slawyk mit dem Wunsch, baldmöglichst in die Geheimnisse des "Radio" eingeweiht zu werden.

Es gab in Deutschland noch keinerlei Einzelteile für Bastler zu kaufen, denn so etwas wie Rundfunk war noch völlig unbekannt. Die beiden Schüler mußten daher Kondensatoren aus Staniolzigarettenpapier, Widerstände aus abgebrannten Bleistiften und Drehkondensatoren unter Verwendung von Photoplatten fertigen. Als Demodulator diente Pyrit und Bleiglanz.

Das Glanzstück der "Forschungsarbeiten" war ein Doppeldetektor mit einer Umschaltspule. Dieses epochemachende Gerät wurde, damit es die Behörden nicht fanden, in der Toilette der Familie Slawyk installiert. Es gelang den beiden einige Wolframröhren zu erwerben und von Prof. Leithäuser eine Überlagerungsschaltung mit HF-Vorstufe zu schnorren. Als die neue Wunderkiste in Betrieb gesetzt wurde, waren die Piepstöne zunächst völlig neu, denn bisher kannte man nur das Knurren der Löschfunkensender.

Mit großer Energie wurde in der folgenden Zeit das Morsealphabet erlernt. Slawyk war der erste, der Tempo 100 (BpM) beherrschte. Es existierte bald eine feste Funklinie, vornehmlich zur Durchgabe von Schularbeiten. Später kamen noch die beiden Schüler Überholz und Schubert zu der Gruppe. Die Militärstationen konnten mit dem Funkverkehr nichts anfangen, dafür war ihr Telegrafietempo zu hoch. Eine Funküberwachung gab es damals nicht, es steckte noch alles in den Kinderschuhen.

Die Funkgruppen verwendeten Wellenlängen von 250-450m; 1924 wurde dann auf Kurzwelle umgestellt. Es folgten geheime Zusammenkünfte mit den Rundfunkpionieren Prof. Slaby, Nesper und Gramich in Berlin. Slawyk war der erste, der sich eingehend mit Antennengebilden auf Kurzwelle befaßte. Er nahm Kontakt mit anderen Amateurfunkstationen auf, die im süddeutschen Raum in Telefonie sendeten. Die Sender Mars (Ruhrgebiet) und Uhu (Heidelberg) wurden ein Begriff.

Der erste, der noch 1923 bei diesem Frevel "Amateurfunk" geschnappt wurde, war OM Horkheimer aus Rottenburg. Er wurde zu drei Millionen Mark Strafe und Einzug der Geräte verurteilt; zahlte das Inflationsgeld und baute eine neue Station. Endlich wurde dann 1924 die "Audion-Versuchserlaubnis" eingeführt und OM Slawyk konnte, damals noch in Berlin, legal arbeiten.


http://www.viehl-radio.de/homeda/chronik1.html

http://www.darc.de/distrikte/f/35/afu-darc-ausbildung-und-pruefung/geschichte-des-amateurfunk/

http://dokufunk.org/amateur_radio/history_dl_1/index.php?CID=189&PHPSESSID=100f68ac987192eb0f303a12681c7308

http://www.henningullrich.de/#

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